Situationsbeschreibung
Das IHK-Projekt ist eine befristete Folgeaktivität des Ehrenamtsworkshops „Mehrwert 2024“ in dem 185 IHK-Leistungen gewichtet wurden. Hilfe bei der „Digitale Transformation“ wurde damals, noch vor Fachkräftesicherung, als wichtigstes Handlungsfeld eingestuft. Die digitale Transformation bleibt eine zentrale Herausforderung für kleine und mittlere Unternehmen, die zusätzlich zu den aktuellen Krisen wie den Ukrainekrieg, die Versorgung mit bezahlbarer Energie, Lieferengpässen sowie Corona bewältigt werden muss.
Aus der aktuellen IHK Nordbayern „Digitalisierungs- und Industrie 4.0 Readiness“ Erhebung und anderen Umfragen (IHK-DigitalisierungsReport Mittelfranken 2023 | Reifegradmessung Automobilzulieferer 2023) wird deutlich, dass der Unterstützungs- und Beratungsbedarf bei den Unternehmen weiterhin stark vorhanden ist bzw. weiterwächst, da bspw. Investitionen mit Digitalisierungsbezug anstehen oder durch das Corona- und inflationsbedingte veränderte Kundenverhalten neue digitale Kundenkommunikationswege notwendig werden, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Der DIHK teilt diese Einschätzung der aktuellen Lage und sieht auch bundesweit einen entsprechenden hohen Bedarf an Unterstützung und Beratung. Die Unternehmen intensivieren ihre Anstrengungen, aber es fällt ihnen weiterhin schwer, Schritt zu halten. Zeit, Kosten und mangelnde Kompetenzen sind ein kritischer Faktor bei der Umsetzung. Die externen Herausforderungen (Breitband, Fachkräftemangel, Digitale Verwaltung etc.) bleiben persistent. Die Unternehmen benötigen vor allem Unterstützung in den Themenbereichen Datenschutz & IT-Sicherheit, Umgang mit Technologien, Datenkompetenz und digitales Prozessverständnis.
Aktivitäten
Die bisherige Sensibilisierung und Aufschlussberatungen erfolgte u.a. zu Themen wie Fördermittel für Internetseiten, Webshops, Marketingoptimierung, Roboter in der Produktion, ERP-Software, Ladesäulenmanagement und Server-Infrastruktur. Die Unternehmen kamen u.a. aus den Bereichen Handel, Industrie sowie Dienstleistungen (Werbeagenturen, Händler, IT-Dienstleister). In Hersbruck (Wirtschaftsforum) sowie Schwabach (WJ Digi Day) wurde die Beratung im Rahmen von kostenfreien Ständen durchgeführt sowie ein Vortrag im IHK-Netzwerkcafé gehalten. Der Besuch von regionalen Veranstaltungen im digitalen Gründerzentrum Ansbach (AnsWerk), bei Veranstaltungen von Bayern Innovativ, sowie EMN-Kompetenzinitiativen wie der NIK oder dem bayerischen Digitalgipfel erfolgte zur weiteren Vernetzung der regionalen Akteure sowie zur Sammlung weiterer Anwendungsbeispiele in Mittelfranken.
Mögliche Einstiegslösungen- und Möglichkeiten für die Unternehmen wurden sowohl durch den IHK-Blog anhand von Best-Practice Beispielen und eine Fördermittelübersicht sowie Berichten zu Anwendungsmöglichkeiten in Webinaren (z.B. Fördermittel, Robotik, Softwarelösungen für Ressourcenplanung und Kundendatenbanken sowie online Marketing wie Google und TikTok) für rund 4.000 Personen seit Projektstart (Bundesweite Vergleichszahl DIHK für 2022: 15.000 Personen) angeboten.
Ferner wurden Synergien mit der „WIM-Wirtschaft in Mittelfranken“ genutzt, indem neben Veranstaltungsankündigungen auch Nachberichte zu IHK-Webinarinhalten wie ERP-Software, TikTok-Kundenkommunikation aber auch Digitalisierung im Personalwesen zum Nachlesen für interessierte Unternehmen erschienen.
Soweit möglich wurde im Kundendialog auf die Weiterbildungsangebote der IHK Akademie Mittelfranken (z.B. Digitales Change Management, IT-Sicherheit, Datenschutz, Künstliche Intelligenz, Datenanalyse, online Marketing) hingewiesen.
Zur internen wie externen Kommunikation aller IHK-Angebote rund um die digitale Transformation wurde Aktivitäten aller Geschäftsbereiche für die Rubrik „Digitalisierung | Digitale Transformation“ im IHK-Geschäftsbericht gesammelt sowie eine zweiseitige Leistungsübersicht erstellt auf der alle unsere Angebote (Beratung, Information, Veranstaltungen, Newsletter, Netzwerke, etc.) übersichtlich für die Unternehmen zusammengestellt sind.
Im Kontext der Digitalisierung als Treiber für Nachhaltigkeit haben etwa 830 Teilnehmer durch Veranstaltungen wie „KI & Nachhaltigkeit“, „Impulse für mehr Umweltschutz bei der Digitalisierung – Green IT“ und „Digitale Transformation & Nachhaltigkeit: Use Cases für produktbasierte Dienstleistungen“ Informationszugang erhalten.
Im Fokusthema Digitalisierung in der Produktion wurden rund 550 Teilnehmer durch Webinare und Präsenzveranstaltungen wie das „Kooperationsforum Robotik für KMU“ für das Thema sensibilisiert. Zusätzlich wurde der aktuelle regionale Digitalisierungsgrad von KMUs durch die IHK-Umfragen „Industrie 4.0 Nordbayern – Reifegradmessung 2022“ und „DIHK-Digitalisierungsumfrage 2022/2023“ bei etwa 700 Firmen ermittelt. Angesichts der Komplexität der Digitalen Transformation äußerten die Unternehmen vor allem den Wunsch nach weiteren IHK-Angeboten wie Beratung, Wissens- und Technologietransfer, regionale Netzwerke sowie Informations- und Aufklärungsarbeit.
Im Bereich Datenschutz und Informationssicherheit wurden über verschiedene Veranstaltungen etwa 1300 Teilnehmer erreicht. Zudem beteiligte sich die IHK Nürnberg für Mittelfranken an der BIHK IT-Sicherheit Webinar Reihe, die zusätzlich etwa 1000 Personen zu diesem Thema erreichte.
Im Themenfeld Künstliche Intelligenz und Datenmanagement wurden rund 460 Teilnehmer erreicht, und es wurde eine regionale Übersicht der KI-Forschungslandschaft in Mittelfranken | Nordbayern erstellt, um für die Firmen mehr regionale Transparenz herzustellen.
In Bezug auf Digitale Kompetenzentwicklung und Personalprozesse wurden durch verschiedene Veranstaltungen etwa 100 Personen erreicht. Der Automation Valley CareerWalk auf der Fachmesse SPS vermittelte zudem mehrere Studierende regionaler Hochschulen an kleine und mittlere Unternehmen in der Region. Laut den teilnehmenden Firmen war dies deutlich ergiebiger als ein Stand auf einer Karrieremesse.
Im Bereich regionaler Technologietransfer und niederschwelliger Zugang zu Zukunftstechnologien unterstützte die IHK Nürnberg für Mittelfranken die Etablierung des Mittelstand-Digital Zentrum Franken (ca. 3 Mio. Euro Förderung für 3 Jahre) mit einem Letter of Intent, dass nun kostenfreie Angebote für KMUs mit Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit bereitstellen kann. Ebenso wurden passende Forschungspartnerschaften zu Hochschulen für mehrere KMUs (u.a. je 3 KMU für die Projekte KIHelpSys und ChatRoPro) ermöglicht. Aktuelle Forschungsergebnisse aus Projekten mit IHK-Beteiligung, wie SmartHAPSSS (neue Geschäftsmodelle) und IIP-Ecosphere (KI in der Produktion), konnten in Form von Veranstaltungen an interessierte KMUs weitergegeben werden. Mit dem XR-Hub Nürnberg wurden mehrere Veranstaltungen zum Themenfeld Anwendungsbeispiele für VR/AR in der Industrie durchgeführt.
Regionale Netzwerkarbeit wird u.a. über den IHK-Anwenderclub „Digitale Produktion“, durch drei online KI/Digital-Konferenzen (IPEC) mit B2B-Gesprächen und Projektpitches (ca. 1.100 Teilnehmer) sowie durch die Vernetzung zwischen KMU mit Forschungseinrichtungen im Rahmen von geförderten Projekten deutlich gestärkt.
Bestehende Netzwerke wie der IHK-AnwenderClub Datenschutz und Informationssicherheit oder das Automation Valley Nordbayern wurden im Zusammenhang mit der Digitalen Transformation für KMUs fortgesetzt.
Die Projektzielgruppe der kleinen und mittleren Unternehmen wurde insbesondere im Bereich der Aufklärung über Fördermittel erreicht, mit einem Schwerpunkt auf dem Digitalbonus.Bayern und allgemeiner Fördermittelberatung. Etwa 72 Prozent der Newsletterabonnenten (Automation, IT, Digitalisierung, KI, Industrie 4.0) arbeiten in KMUs, und entsprechend waren rund 80 Prozent der etwa 4.000 Veranstaltungsteilnehmer aus kleinen und mittleren Unternehmen, die sich so gut mit innovativen Forschungseinrichtungen oder größeren Unternehmen vernetzen konnten.
Zu den größten Hürden bei der Digitalisierung von KMU zählen begrenzte Ressourcen wie Personal (Zeit, IT-Kompetenz) und Geld bzw. die Finanzierung geplanter Digitalprojekte. Deshalb bleibt die Beratung und Information zu einfachen Digitalisierungslösungen sowie Förderprogrammen für KMU ein zentraler Baustein. Für die Unternehmen sind insbesondere Themen wie Fachkräftemangel/ IT-Fachkräften, Homeoffice/ mobiles Arbeiten, Qualitätsverbesserung, Kundenbindung, Kostenreduktion, IT-Sicherheit und Akzeptanz der neuen Technologien relevant.
Im Bereich des digitalen Netzwerks auf Social Media, wie LinkedIn und Xing, konnte das Netzwerk auf etwa 56 % KMU-Kontakte (Insgesamt: ca. 8.000 Personen) erweitert werden, die auf rund 120.000 Beiträge zugriffen.